Die Natur                                   im Fokus der Fotografie

 

Öland - ein Eldorado für Vogelfotografen

1. Norra udde - die Nordspitze Ölands




1: Stora grundet, Leuchtturm „Långe Erik”, Björnsnabben, Hälludsvik

  • Parkplatz
    GPS: 57.3685104, 17.0845374
    Adresse: Holmvägen 99, 387 75 Byxelkrok

2: Trollskogen, naturum Trollskogen (Besucherzentrum)

  • Parkplatz
    GPS: 57.3420962, 17.1177872
    Adresse: Trollskogsvägen 20, 387 75 Byxelkrok

3: Nabbelunds hamn

  • Parkplatz
    GPS: 57.3493615, 17.0749666
    Adresse: Nabbelundsvägen 1, 387 75 Byxelkrok

Blick vom Leuchtturm "Långe Erik"

Allgemein

Der Norden Ölands stellt für Hobbyornithologen und somit auch Vogelfotografen das gesamte Jahr über ein lohnendes Ausflugsziel dar. Aber insbesondere im Frühjahr und Herbst wird diese Gegend von zahlreichen Zugvögeln aufgesucht. Bereits im März startet der Zug der Seevögel und so zählen in dieser Zeit vor allem Eiderenten, Eisenten (Clangula hyemalis), Samtenten und Weißwangengänse zu den Arten, die man dort beobachten kann. Später folgen verschiedene Limikolen und auch Singvögel. Gemäß einer Statistik der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften für den Zeitraum von 2000 bis 2024 wurden die meisten Vogelarten (ca. 63 % von 392 Spezies) in dem Gebiet Norra udde jedoch im Monat Mai registriert. Einen weiteren zeitlichen Höhepunkt stellt aber auch der Monat Oktober dar, in dem Arten wie die Bartmeise (Panurus biarmicus), Berghänfling (Linaria flavirostris), Kiefernkreuzschnabel (Loxia pytyopsittacus), Meerstrandläufer (Calidris maritima), Pfeifschwan (Cygnus columbianus), Schneeammer (Plectrophenax nivalis) oder Strandpieper über den Jahresverlauf betrachtet am häufigsten gesichtet werden.

Des Weiteren sorgten in diesen 24 Jahren auch einige Seltenheiten für Aufsehen; Arten die als Irrgäste Nord-Öland passierten. Darunter besonders erwähnenswert sind vielleicht ein Brauner Sichler (Plegadis falcinellus), der sich im Mai 2015 für einige Tage auf Öland aufhielt und eine Zwergtrappe (Tetrax tetrax), die inzwischen sogar schon im östlichen Mitteleuropa zu den seltenen Irrgästen gezählt wird. Eine weibliche Zwergtrappe wurde am 05.05.2020 in dem Gebiet Norra udde gesichtet und sogar im Flug fotografiert. Häufig hört man in solchen Zusammenhängen, dass es sich wahrscheinlich um einen Vogel handelt, der aus einer Gefangenschaftshaltung entkommen ist. Ausgerechnet bei der Zwergtrappe ist dabei zu beachten, dass in den letzten Jahrzehnten lediglich 12 zoologische Einrichtungen in Europa diese Vögel hielten und 5 sie derzeit noch bei sich halten (4 Zoos in Frankreich und 1 Zoo in Russland). Kein einziger skandinavischer Zoo hat diese Vogelart jemals bei sich gepflegt. Als Irrgast interessant ist auch der Fahlsegler (Apus pallidus), der eigentlich die mediterrane Zone der westlichen Paläarktis von Madeira und den Kanarischen Inseln über Südeuropa und Nordafrika, die Türkei, Israel und den Libanon bis in den Iran und West-Pakistan bewohnt. Selbst in Mitteleuropa ist diese Spezies als Irrgast eine sehr seltene Ausnahmeerscheinung. Ende Oktober und Anfang November 2020 konnte ein Exemplar mehrmals in der Nähe des Leuchtturms Långe Erik beobachtet werden und zwei Jahre später, am 07.11.2022, gelang es die für diesen Tag gemeldete Sichtung anhand eines Fotos zu dokumentieren. Ein Kronenlaubsänger (Phylloscopus coronatus) wurde am 24.10.2019 von mehreren Ornithologen gleichzeitig auf einer Landzunge (Björnsnabben) gesichtet. Diese Art hat sein Verbreitungsgebiet in Ostasien und taucht äußerst selten einmal in Europa auf. Für Schweden war dieses Exemplar die erste registrierte Sichtung eines Kronenlaubsängers überhaupt. Solche Meldungen sprechen sich schnell herum und sorgen in Fachkreisen immer wieder für Aufsehen.

Der Norden Ölands ist auch als Brutrevier von Bedeutung und so existieren beispielsweise Brutnachweise für die Brandseeschwalbe (Thalasseus sandvicensis), die in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands derzeit in der Kategorie 1 als vom Aussterben bedroht geführt wird. In Schweden wird der Gesamtbestand für diese Spezies auf momentan 1.550 reproduzierbare Individuen geschätzt. Weitere interessante Brutvögel in diesem Teil der Insel sind der Karmingimpel und eine weitere Seeschwalbenart, die Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia). Jedoch zählt die Raubseeschwalbe auch auf Öland nicht zu den alltäglichen Erscheinungen und der Bestand in Schweden wird auf etwa 600 Brutpaare geschätzt.

Der Leuchtturm "Långe Erik"

1. Stora grundet, Leuchtturm „Långe Erik”, Björnsnabben, Hälludsvik

Für diese Gegend rund um den Leuchtturm Långe Erik bietet sich der öffentliche Parkplatz kurz vor der Brücke am Ende des Holmvägen als Ausgangspunkt für einen Fotoausflug bestens an. Vom Parkplatz aus sind es noch etwa 400 Meter bis zum Leuchtturm und bereits auf dem Weg dorthin kann man mit den ersten Seevögeln als Fotomotiv rechnen. Nördlich des Weges sind nicht selten Eiderenten zu beobachten, oft auf dem Wasser aber mitunter auch am Strand. Unter Umständen kann man sich den am Ufer befindlichen Vögeln verdeckt nähern, denn ein kleiner Baumbestand zwischen dem Holmvägen und dem Strandbereich bietet dem Fotografen eine gewisse Deckung. Auch Weißwangengänse halten sich insbesondere im April und Mai in der Nähe der Brücke auf. Mir ist es dort schon oft gelungen, mich diesen Gänsen vorsichtig zu nähern und die Fluchtdistanz einzelner Vögel lag manchmal bei nur 10 Metern.

Weißwangengans in der Nähe des Leuchtturms Långe Erik. Ich näherte mich diesem Tier langsam fußläufig bis auf etwa 20 Meter. Aufnahme vom 30.04.2019, 12.54 Uhr. Canon EOS 5D Mark IV, EF 4/600 mm + 1.4x-Konverter, f/5,6, 1/4000 Sek., ISO-1000, Stativ.

Von der Brücke aus lassen sich verschiedene Möwen- und Seeschwalbenarten bei ihrer Jagd nach Fischen beobachten und dabei auch gut fotografieren. Insbesondere Küstenseeschwalben verführen dazu Aufnahmen von diesen Vögeln im Flug zu probieren, was selbst bei nicht so versierten Fotografen bereits nach kurzer Zeit häufig zum Erfolg führt, da diese Seeschwalben gegenüber dem Menschen wenig Scheu zeigen und teilweise in einer Entfernung von nur wenigen Metern immer wieder an dem Fotografen vorbeifliegen. Das Gleiche trifft auch auf Lachmöwen (Chroicocephalus ridibundus) oder Mantelmöwen (Larus marinus) zu. Mitunter befinden sich an den Ufern unterhalb der Brücke auch Sandregenpfeifer, die sich allerdings oftmals nicht als besonders zutraulich erweisen, wenn sich ihnen ein Mensch fußläufig nähert.

Meerstrandläufer. Aufnahme vom 07.01.2024, 09.55 Uhr. Canon EOS 1D X Mark III, EF 4/600 mm + 1.4x-Konverter, f/6,3, 1/400 Sek., ISO-3200, Stativ.

Küstenseeschwalbe. Aufnahme vom 23.05.2023, 08.09 Uhr. Canon EOS 1D X Mark III, EF 4/600 mm + 2.0x-Konverter, f/8, 1/3200 Sek., ISO-3200, Stativ.

Weniger scheu sind wiederum einige andere Arten, die vor allem während des Herbstzuges vereinzelt im Bereich der Brücke anzutreffen sind. Hierzu zählen Meerstrandläufer (Calidris maritima) und Strandpieper (Anthus petrosus), zwei Arten, die auch in Norddeutschland überwintern.

Norra udde. Quelle: Naturvårdsverket, www.skyddadnatur.naturvardsverket.se

Hinter der Brücke betritt man Stora grundet, eine kleine Insel, auf der sich auch der Leuchtturm Långe Erik befindet. Ein lockerer Baumbestand ist hier vorhanden, der auch die wenigen Häuser auf der 450 mal 200 Meter großen Insel umgibt. Ein etwa 400 Meter langer Rundweg führt nördlich vom Leuchtturm über die Insel. Das Südufer grenzt an die Bucht Grankullaviken; dort befindet sich auch ein kleiner Hafen. Etwa 200 Meter östlich von Stora grundet befindet sich die kleine Nachbarinsel Lilla grundet, die als Vogelschutzgebiet ausgewiesen ist und in der Zeit vom 01.04. bis zum 15.07. eines jeden Jahres nicht betreten werden darf (siehe Karte). Obwohl der Långe Erik als ein besonderer Anziehungspunkt für Touristen gilt, ist die Insel Stora grundet vor allem während der beiden Vogelzugperioden dennoch nicht überlaufen.

Vom Parkplatz aus in östliche Richtung lohnt es sich entlang des Strandes in Richtung der Landzunge Björnsnabben zu laufen. Direkt am Strand trifft man je nach Jahreszeit auf verschiedene Limikolen, Meeresenten, Taucher sowie Säger und im angrenzenden Wald vor allem auf Singvogelarten. Hier brütet zum Beispiel der Karmingimpel nahezu regelmäßig und mit etwas Glück entdeckt man diesen beeindruckenden Vogel vielleicht freisitzend auf einen Ast. Hin und wieder wird man aber auch von Zugvogelarten überrascht, auf die man im deutschsprachigen Raum nicht so häufig trifft, wie beispielsweise die Ringdrossel (Turdus torquatus). Vor allem aber während des Vogelzugs im Frühjahr kann es an der Nordspitze Ölands zu einer Art „Kegeleffekt“ kommen, wenn die auf breiter Front von Süden kommenden Kleinvögel sich zahlreich in den Büschen sammeln, bevor sie weiter in Richtung Norden ziehen. Interessant ist ohne Zweifel die Landzunge Björnsnabben selbst, die auch mit dem Fahrzeug zu erreichen ist.

Ringdrossel (Turdus torquatus) in der Nähe von Björnsnabben, etwa 1.000 Meter südwestlich vom Parkplatz. Aufnahme vom 05.05.2019, 10.31 Uhr. Canon EOS 5D Mark IV, EF 4/600 mm + 1.4x-Konverter, f/9, 1/125 Sek., ISO-2500, Stativ.

Vom Parkplatz am Långe Erik aus fahren Sie etwa 1.000 Meter auf dem Holmvägen in Richtung Byxelkrok und biegen dann in Höhe einer kleinen Häusergruppe, in Höhe der Hausnummer 61, nach rechts ab. Fahren Sie den Weg dort bis zum Ende durch. Die Landzunge bietet eine äußerst gute Möglichkeit die zahlreich vorbeiziehenden Enten- und Gänse während des Frühjahrszuges im April und Mai eines jeden Jahres zu studieren. Von Björnsnabben aus entlang der Küste gelangt man nach etwa 1,5 Kilometer zur Hälludsvik, einer kleinen Wasserfläche zwischen der Küstenlinie und der Straße 136 gelegen. Der See ist dafür bekannt, dass sich dort hin und wieder einmal einzelne Silberreiher (Ardea alba) niederlassen, eine Reiherart, die in den zurückliegenden Jahren auch in Südschweden immer häufiger in Erscheinung tritt und sich dort dann mitunter gut fotografieren lässt. Auch Zwergschnäpper (Ficedula parva) sind im Pflanzenbewuchs am See mitunter anzutreffen, eine Art, deren Männchen man auf dem ersten Blick mit dem des Rotkehlchens (Erithacus rubecula) verwechseln könnte.

Schneeammern futtersuchend an der Landzunge Björnsnabben direkt an der Ostsee. Aufnahme vom 21.10.2018, 14.46 Uhr. Canon EOS 5D Mark IV, EF 4/600 mm, f/4, 1/250 Sek., ISO-1600, Stativ.

Der Norden Ölands zählt auch im Winterhalbjahr zu den Orten, an dem mit einem relativ reichen Vogelvorkommen gerechnet werden kann. Dort bestehen gute Chancen rastende Seetaucher anzutreffen oder auch Gryllteiste (Cepphus grylle). Trauerenten, Samtenten und Schneeammern sind weitere Arten, die mit etwas Glück für gute Aufnahmen geeignet sind. Insbesondere den Schneeammern kann sich der Fotograf nicht selten auf eine kurze Distanz nähern. Liebhaber von Greifvögeln können täglich mit der Sichtung von Seeadlern rechnen. Häufig sitzen diese Raubvögel auf größeren Steinen in Küstennähe.







Adulter Seeadler an der Küste vor Norra udde. Aufgenommen am 12.10.2022, 06.32 Uhr. Canon EOS 1D X Mark III, EF 4/600 mm + 2.0x-Konverter, f/8, 1/1600 Sek., ISO-3200, Stativ.

2. Trollskogen, naturum Trollskogen (Besucherzentrum)

Östlich der Bucht Grankullaviken, gegenüber vom Leuchtturm Långe Erik, befindet sich der Trollskogen. Folgen Sie der Straße 136 von Borgholm kommend in Richtung Byxelkrok. Biegen Sie dann kurz vor Byxelkrok nach Grankulla ab und folgen Sie anschließend der Beschilderung in Richtung Trollskogen. Am Ziel befindet sich ein großer Parkplatz und ein neues Besucherzentrum, in dem Wissenswertes über die Umgebung zu erfahren ist und in dem man auch eine kleine Stärkung nach einer längeren Anfahrt bzw. einer längeren Fototour einnehmen kann. Der Trollskogen ist auch bei den Touristen ein beliebtes Ausflugsziel, da die Wanderwege durch das Gebiet an einer Vielzahl interessanter Orte vorbeiführen. Namensgebend für diesen Wald sind die ungewöhnlich verwachsenen, windgebeugten Kiefern an der einen Stelle.

Bei dem Trollskogen handelt es sich um ein durch Rinder beweidetes Waldgebiet, das dadurch seinen offenen Charakter erhält. Es handelt sich vornehmlich um einen Nadelwaldbestand, der an einigen Stellen mit Laubgehölzen durchsetzt ist. Das anfallende Totholz wird in dem Wald belassen und die natürlichen Höhlen der alten Bäume stellen ausgezeichnete Nistmöglichkeiten für verschiedene Vogelarten dar. Die küstennahen Wiesen bieten Enten und Gänsen einen guten Lebensraum und Brutmöglichkeiten. Die in Skandinavien heimische Weidenmeisen-Unterart boerealis (Poecile montanus borealis) zählt hier zu den Brutvögeln. Aber auch Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix), Tannenmeise (Periparus ater), Fichten- (Loxia curvirostra) und Kieferkreuzschnabel (Loxia pytyopsittacus) oder das Wintergoldhähnchen.

Graugänse sind auf ganz Öland als Brutvögel präsent, so auch auf den Wiesen am Trollskogen im Norden. Aufnahme vom 24.04.2019, 15.05 Uhr. Canon EOS 5D Mark IV, EF 4/600 mm + 1.4x-Konverter, f/5,6, 1/5000 Sek., ISO-2000, Stativ.

Bereits im Mai besteht die Möglichkeit in dem Gebiet den Grünlaubsänger (Phylloscopus trochiloides) anzutreffen oder auch den Pirol (Oriolus oriolus), der im Trollskogen zu den Brutvögeln zählt. Häufig fällt der Pirol aber lediglich durch seinen unverwechselbaren Ruf auf und selbst die beeindruckend gefärbten Männchen dieser Spezies sind in den Baumkronen nur selten zu sehen. Turteltauben (Streptopelia turtur) sowie Zwergschnäpper zählen in dieser Umgebung ebenfalls zu den Brutvögeln. Im Jahr 2015 wurde hier auch die erste Brut des Sommergoldhähnchens (Regulus ignicapilla) auf Öland nachgewiesen. Die Gesänge von männlichen Exemplaren dieser Vogelart kann man dort seitdem während der Fortpflanzungsperiode regelmäßig hören. Im Mai kann es sich nahe des Besucherzentrums lohnen, nach Misteldrosseln (Turdus viscivorus) und Heidelerchen (Lullula arborea) Ausschau zu halten. Insbesondere bei anhaltendem Ostwind im Frühjahr und Herbst konzentrieren sich zahlreiche Sperlingsvögel an dem Westrand des Trollskogen.

Auch mit Irrgästen kann gerechnet werden. Im November 2019 wurde dort die erste Maskenammer (Emberiza spodocephala) auf Öland nachgewiesen, eine Vogelart, dessen Brutgebiet sich von Südsibirien bis nach Nordchina erstreckt und die als Zugvogel üblicherweise in Nordostindien, Südchina und Nord-Südostasien überwintert. Nur selten registriert man diese Vögel als Irrgäste in Westeuropa. Gleiches gilt auch für die Fichtenammer (Emberiza leucocephalos), von der sich am 26.04.2008 ein männliches Exemplar im Trollskogen aufhielt und deren eigentliches Verbreitungsgebiet östlich des Urals liegt.

Im Trollskogen ist der Nadelwald als Lebensraum für die Vogelwelt das vorherrschende Milieu, mit Arten, die in anderen Teilen der Insel fehlen oder eher selten sind. Zu diesen Arten zählt beispielsweise die Tannenmeise. Am westlichen Rand von diesem Areal befinden sich auch vereinzelte Strandwiesen, auf denen zum Beispiel Graugänse oder einzelne Limikolen anzutreffen sind. Diese Wiesenlandschaften befinden sich dann aber bereits an der Bucht Grankullaviken, gegenüber von Norra udde und werden als Weidefläche landwirtschaftlich genutzt.

Sommergoldhähnchen im Trollskogen. Aufgenommen am 03.10.2022, 09.20 Uhr. Canon EOS 1D X Mark III, EF 4/600 mm + 2.0x-Konverter, f/8, 1/640 Sek., ISO-3200, Stativ.


3. Nabbelunds hamn

Der Hafen von Nabbelund befindet sich etwa mittig gelegen an der Westseite der Grankullaviken. Folgen Sie die Straße 136 von Byxelkrok aus einfach weiter in Richtung Norden, bis es nicht mehr weitergeht. Dann befinden Sie sich auch schon in Nabbelunds hamn. In der Nähe der dortigen Anlegestelle finden Sie Parkmöglichkeiten. Eine etwa 150 Meter lange Mole ragt von dieser Stelle aus in die Grankullaviken, von deren Ende man einen guten Überblick über die Bucht erhält. In der Winterzeit werden dort die verschiedenen Wasservögel auffallen, die sich in den Uferbereichen verteilen. Vor allem sind es Höckerschwäne, Stockenten (Anas platyrhynchos) und Schellenten (Bucephala clangula), die sich dort in großen Stückzahlen aufhalten. Zu Tausenden rasten manchmal Reiherenten (Aythya fuligula) in der Bucht. Dazu gesellen sich dann immer wieder auch Krickenten (Anas crecca), Schnatterenten (Mareca strepera) und Pfeifenten (Mareca penelope). Gelegentlich lassen sich auch Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis) beobachten.

In der Grankullaviken gibt es einen guten Fischbestand. Durch die geschützte Lage, das einströmende Brackwasser, die lange Vegetationsperiode und den flachen Wasserstand ist diese Bucht ein ertragreiches Reproduktionsgebiet für Nahrungsorganismen und beherbergt eine Vielzahl von Fischarten. Dieser Fischreichtum lockt auch Kormorane (Phalacrocorax carbo), verschiedene Seeschwalben und Graureiher (Ardea cinerea) in das Gebiet. Aber ebenso, wenn auch selten, den farbenprächtigen Eisvogel (Alcedo atthis). An die Wasserfläche grenzen, vor allem im westlichen Teil der Bucht, flachauslaufende Uferbereiche, an denen sich lockere Nadelbaumbestände anschließen. In vorhandenen Schilfgürteln kann man ab Mai mit etwas Glück Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) und Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) beobachten und fotografieren. Küstenseeschwalben und Flussseeschwalben (Sterna hirundo) brüten dann oft schon auf kleinen Inseln und auch der Haubentaucher (Podiceps cristata) zählt hier zu den Brutvögeln. Manchmal bekommt man in der Grankullaviken auch eine Raubseeschwalbe zu Gesicht.

Reiherente. Aufgenommen am 27.02.2023, 10.32 Uhr. Canon EOS 1D X Mark III, EF 4/600 mm + 2.0x-Konverter, f/8, 1/2000 Sek., ISO-3200, Stativ.

Krickente in der Gankullaviken. Aufnahme vom 08.06.2017, um 08.08 Uhr. Canon EOS 5D Mark IV, EF 4/600 mm + 1.4x-Konverter, f/9, 1/800 Sek., ISO-2500, Stativ.

Raubseeschwalbe, Grankullaviken. Aufnahme vom 27.05.2021, 06.36 Uhr. Canon EOS 1D X Mark III, EF 4/600 mm + 1.4x-Konverter, f/5,6, 1/8000 Sek., ISO-1600, Stativ.

Da es sich bei der nördlichen Spitze von Öland um eines der imposantesten Vogelbeobachtungsgebiete der Insel handelt, werden ab Seite 247 in einem Anhang 1 alle in den Jahren von 2000 bis 2024 im Bereich Norra udde gesichteten Vogelarten und die jeweilige Anzahl der Sichtungen in einem jeden Monat tabellarisch dargestellt. Insgesamt handelt es sich dabei um 317 Spezies. In einem Anhang 2 ab Seite 258 werden zusätzlich alle registrierten Gelege- und Jungvogelnachweise in dieser Zeitspanne aufgelistet.


E-Mail
Anruf